Dalmatinerzuchtstätte im VDH

Der Dalmatiner - Ursprung

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Dalmatiner zählen angeblich mit zu den ältesten bekannten Hunderassen und sollen ihr ursprüngliches Erscheinungsbild bis heute kaum erwähnenswert verändert haben. Wie bei so vielen anderen Rassen, können sich die Kynologen auch bei den getupften Schönheiten nicht so recht auf einen Konsens einigen, wenn es um die genaue Herkunft der Rasse geht. Der Ursprung liegt höchst wahrscheinlich im Mittelmeerraum, im heutigen Kroatien. Von dort gelangten die Hunde wohl mit Seefahrern aus Ragusa (Dubrovnik) bis nach Indien. Dort entdeckten sie wiederum Mitarbeiter der East Indian Company, die die schönen Hunde mit in ihre Heimat England nahmen.

In England schätzte man die attraktiven Hunde mit den eleganten Bewegungen und machte sie zum Begleiter von Pferden und Kutschen. Vermutlich ist der Dalmatiner deshalb auch heute noch in Reiterkreisen außerordentlich beliebt.

Kutschenhund

1940 leitete die berühmte Harvard-Universität sogar eine Untersuchung über den Dalmatiner als Kutschenhund ein. Es ging um die Frage, ob bei der Rasse tatsächlich eine angeborene Vorliebe für Pferde vorhanden sei oder nicht. Die interessanten Untersuchungsergebnisse lauteten folgendermaßen:

  • Die für das Laufen unter der Kutsche trainierten Hunde zeigen eine unterschiedliche Vorliebe für eine bestimmte Distanz zum Pferd.
  • Es scheint, dass diese individuelle Distanz mindestens teilweise auf angeborenen Eigenschaften beruht.
  • Es ist möglich, dass schlechtes Kutschenfolgen ein Ausdruck allgemeiner Wesensschwäche ist. Der Dalmatiner-Standard sollte eine solche Wesensschwäche als schweren Fehler bezeichnen und derartige Hunde disqualifizieren.

Vielleicht doch ein Italiener?

Der zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr bekannte Kynologe Strebel war davon überzeugt, dass es sich beim Dalmatiner um eine italienische Rasse handele. Er begründet seine Vermutung mit einem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Bild des italienischen Malers Francesco Castiglione, der zwei angeblich typische Dalmatiner abbildete.

„Gestützt wird seine Theorie durch den italienischen Naturforscher Aldrovandi, der einen ‚wie einen Luchs gefleckten, weißschwarzen Vorstehhund’ beschreibt, der in Italien allgemein bekannt sei“, so der deutsche Kynologe Hans Räber, der diese Aussage belächelt, weil der von Aldrovandi bildlich dargestellte Hund auch nicht nur annähernd einem Dalmatiner ähnele. Dennoch sei in der spanischen Kapelle Santa Maria Novela in Florenz ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes Gemälde zu sehen, das getupfte Jagdhunde zeige. Man habe in Italien folglich mindestens seit dem Mittelalter Hunde vom Typ des Dalmatiners gekannt.