Rassespezifische Probleme beim Dalmatiner
Taubheit beim Dalmatiner
Alle Hunderassen weltweit haben ihre spezifischen Gesundheitsprobleme - die einen mehr, die anderen weniger. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Dalmatiner zu den robusten und langlebigen Hunderassen zählen.
Erbliche Taubheit ist ein polygentisches (=von mehreren Genen verursachtes) Problem beim Dalmatiner, was bedeutet, daß es z.Zt. nicht aus der Rasse herausgezüchtet werden kann. Der CDF setzt sich seit seiner Gründung für die Bekämpfung der Taubheit ein. Neben der reinen Sammlung und Auswertung der Daten aus den Zuchtbüchern, sollten auch geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Der CDF war der erste Dalmatinerverein in Deutschland, der im Jahr 2000 die AEP-Untersuchung (Akustisch Evozierte Potentiale) als wichtiges Qualitätsmerkmal gesunder Dalmatinerzucht für alle Welpen nebst Elterntieren zur Pflicht machte. Mit diesem Hörtest war es möglich, herauszufinden ob ein Hund taub oder einseitig hörend war. Darauf basierend wurde in der Zuchtordnung verankert, nur noch mit beidseitig hörenden Elterntieren zu züchten um die Taubheit weiter zu reduzieren.
Ebenso werden Tiere mit Blau- oder Birkaugen von der Zucht ausgeschlossen, weil auch hier ein Zusammenhang zur Taubheit gesehen wird. In den Jahren 2001 - 2010 wurde in Zusammenarbeit mit der tierärztlichen Hochschule in Hannover die kongenitale, sensorineurale Taubheit weiter erforscht. Der CDF unterstützte aktiv die molekulargenitische Untersuchungsreihe mit Blutproben aller Welpen eines Wurfes. Leider hat die Erforschung der Taubheit bis heute nicht den gewünschten Durchbruch gebracht, dennoch könnte die umfangreiche Blutdatenbank für Forschungen aller Art weiterhin von Nutzen sein.
Harnsäureproblematik beim Dalmatiner
Der Dalmatiner verfügt über ein, unter Hunden einmaliges, Urin-System. Der Urin von Dalmatinern enthält Harnsäure statt Harnstoff oder Allantoin. Harnsäure ist verantwortlich für die Bildung von Blasensteinen und unter anderem auch von Nierensteinen. Größere Steine können sich in der Harnröhre festsetzen, kleinere Steine ("Gries") können mit dem Urin abgehen. Völlige Blockierung des Harntrakts durch Steine können sich fatal auswirken, wenn nicht umgehend behandelt wird.
Dalmatiner sind also bei falscher Fütterung anfällig für Blasen- und Nierensteine. Um dem entgegen zu wirken, sollte darauf geachtet werden, dass Dalmatiner ausreichend trinken (spülen der Harnwege) und purinarm ernährt werden. Bei der Fütterung von Trockenfutter hilft die Zugabe von einer Tasse Wasser, um das Risiko von Harnkristallen zu reduzieren.
Allergien und Hautirritationen
Dalmatiner leiden gelegentlich an Allergien und Hautirritationen. Dabei sollte jedoch berücksichtigt werden, dass aufgrund des weißen und kurzen Fells, jede Hautveränderung sofort zu sehen ist. Bei anderen Hunderassen wird dieses oftmals gar nicht bemerkt. Wir haben festgestellt, dass besonders in der Pubertät, wie beim jugendlichen Menschen auch, schon mal Pickel auftreten. Diese sind aber - sofern sie nicht jucken oder extrem Überhand nehmen - unserer Erfahrung nach nicht unbedingt behandlungsbedürftig. Oftmals schießt hier so mancher Tierarzt mit Kanonen auf Spatzen und behandelt gleich mit Kortison, was das Immunsystem des jungen Hundes schädigen kann. So gelangt man unter Umständen in einen Teufelskreis: Durch das geschwächte Immunsystem tauchen immer wieder neue Hautprobleme auf, die dann wiederum mit der chemischen Keule behandelt werden.
Auch Futterallergien können schon einmal ursächlich für Hautirritationen sein. Durch eine Ernährungsumstellung können daher vielerlei Schwierigkeiten unter Kontrolle gebracht werden. Futter mit einem geringen Protein-Anteil scheint zu helfen. Die Zufütterung von Lachsöl oder Nachtkerzenöl kann ebenso hilfreich sein. Wenn die Allergie ernährungsbedingt ist, kann es auch helfen, getreidefrei zu ernähren bzw. Fleischsorten zu füttern, die nicht so häufig vorkommen, wie z.B. Pferd oder Wild. Viele der nahrungsbedingten Allergien konnten beseitigt werden, indem das Futter gewechselt wurde. Viele Dalmatinerbesitzer haben sich inzwischen auch für das BARFEN entschieden.